Dance, Dance, Jazz

Ein bisschen kurz vielleicht. Denn die Logik einer Dance Night speist sich auch aus der Idee, dass sich Musik über einen Abend hinweg entwickelt, aufbaut, um sich dann möglichst lang am Gipfelpunkt der Energie zu halten. Insofern ging es richtig los, als das Techno Jazz Sextett Slatec sich nach einer Dreiviertelstunde so gegen Mitternacht warm gespielt hatte, straight im Groove, mit zwei um Gesang und Posaune ergänzten Schlagzeugern, Perkussion und Bass klar am Zentrum der Körperlichkeit orientiert. Aber der Zeitplan reichte nur bis zu diesem Punkt, durchaus mit Hintersinn, denn das Out Of The Box Festival ist keine Blaupause des Clublebens, sondern ein Wegweiser der Impulse. Hier geht es lang, da kann man reinschauen, dort sich inspirieren lassen! Macht selbst weiter, die Tür ist geöffnet!

Auf diese Weise passte der ganze Abend gut zusammen. Denn vor Slatec teilten zwei weitere Bands das gleiche Konzept der Konzentration auf die Kraft des Moments. Organ Explosion beispielsweise kümmerten sich um die Reanimation eines Bandkonzepts aus den Sechzigern und sie hatten hörbar Spaß daran. Zum einen war es ein Nostalgieprogramm, das bis hin zum Shadows-Ohrwurm „Apache“ reichte, der mit eine Prise rhythmischen Humors aufgefrischt wurde. Auf der anderen Seite hatte es aber die Zeitlosigkeit des Lässigen, die mit viel popswingendem Nachdruck präsentiert wurde. Ark Noir als Opener ließen sich wiederum von der Mischung aus fusionjazziger Direktheit und klangeffektvoller Dramaturgie treiben. Ähnlich wie bei Slatec legten sie vor allem Fährten, die weiter in den Dschungel der Intensität führten. Man muss wiederkommen, bei nächster Gelegenheit. Die Anfänge sind gemacht.

Text und Foto (Ark Noir im Einsatz): Ralf Dombrowski

Festival: Out Of The Box

Autor: Ralf Dombrowski

Musikjournalist, Buchautor, Photograph, seit 1994 in der deutschen und internationalen Musikwelt unterwegs

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